Stahl, der seit 1872 trägt.

1872: Am 8. Januar 1872 genehmigt das Verwaltungsamt des Herzogtums Sachsen-Meiningen den Bau einer Hüttenanlage, die in Unterwellenborn Roh- und Gusseisen herstellen soll. Der Antragsteller und Bauherr ist die Eisenwerksgesellschaft Maximilianshütte aus Haidhof/Sulzbach-Rosenberg. An diesem Tag beginnt die Geschichte des Stahlstandortes Unterwellenborn, die heute durch das Stahlwerk Thüringen fortgeschrieben wird...

 

1878: Nach dem Bau sowie der Inbetriebnahme der Hüttenanlage produzieren zwei Hochöfen und ein Bessemer-Stahlwerk.

 

1900: Um die Jahrhundertwende kommen zwei neue Hochöfen und ein Thomasstahlwerk hinzu. Diese Anlagen passen besser zu den lokalen Erzvorkommen, die aus dem nahegelegenen Kamsdorfer Revier stammen.

 

ab 1920: In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg wird das Stahlwerk modernisiert und erweitert. Dafür werden vier neue Hochöfen gebaut. Zudem wird das Thomasstahlwerk neu errichtet. Hinzu kommt ein Walzwerk mit Blockstraße. Es liefert das Vormaterial für eine Duo- sowie eine Triostraße. Zum damaligen Zeitpunkt produziert das Stahlwerk kleine und mittlere Universalträger, Winkel, U-Profile, Platinen, Schienen und Eisenbahn-Oberbaumaterial.

 

1946: Trotz partieller Zerstörungen im 2. Weltkrieg beginnt am 6. Februar 1946 die Produktion im Hochofen II, dem einzigen, noch erhaltenen Hochofen in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone.

 

1985: Die gewachsene Grundstruktur des Stahlwerks bleibt zu DDR-Zeiten weitgehend bestehen. Andererseits gibt es große Anstrengungen zur Steigerung der Produktivität. Damit die Profil-Herstellung der DDR international konkurrenzfähig bleibt, gab es Ende der 1970er Jahre den Beschluss, in Unterwellenborn ein modernes Walzwerk zu errichten. Die Kombinierte Formstahlstraße (KFS) ging am 28. Juni 1985 in Betrieb. Nach der Wende war sie die Basis, die das Überleben des Standortes sicherstellte. Die 1992 erfolgte Reprivatisierung des Stahlwerks ist eines der Beispiele, wie sich ein traditionelles, ostdeutsches Industrieunternehmen bis heute erfolgreich weiterentwickelt hat.

 

1992: Das luxemburgische Unternehmen „ARBED“ erwirbt die Kombinierte Formstahlstraße sowie Flächen des Betriebsgeländes. Am 1. Juli 1992 nimmt die „Stahlwerk Thüringen GmbH (SWT)“ als neue Gesellschaft ihre Tätigkeit auf. Die umfassende Modernisierung des Stahl-Standortes Unterwellenborn beginnt. Die alten Hochöfen, das Blasstahlwerk und die Blockstraße werden stillgelegt. So wird der notwendige Platz für das neue Elektrostahlwerk mit Stranggießanlage geschaffen.

 

1995: Das neue Elektrostahlwerk geht am 11. November 1995 in Dauerbetrieb. Nach drei Jahren wird in Unterwellenborn erstmalig wieder Stahl geschmolzen.

 

2001: Die Stahlkonzerne „ARBED“ (Luxemburg), „ACERALIA“ (Spanien) und „USINOR“ (Frankreich) schließen sich zum neuen Konzern „Arcelor“ zusammen.

 

2002: Wichtige Anlagen in der Walzstraße und der Adjustage werden modernisiert. 

 

2006: Aufgrund der Fusionierung von „Arcelor“ mit „Mittal Steel“ und der damit verbundenen kartellrechtlichen Anforderungen kam es zum Wechsel des Stahlwerk Thüringen zur spanischen Gruppe „Alfonso Gallardo“.

 

Die Entstaubungsanlage des Elektrostahlwerks wird modernisiert und erweitert. Somit entspricht sie den heutigen und zukünftigen Umweltanforderungen.

 

2010: Die neu errichtete Abprodukte-Deponie wird in Betrieb genommen. Sie ist ein weiterer Beitrag zur Umweltorientierung.

 

2011: In der Walzstraße wird das neue Vorgerüst aufgebaut und in Betrieb genommen.

 

2012: Seit Februar gehört das Stahlwerk Thüringen zur brasilianischen „Companhia Siderúrgica Nacional (CSN)“

 

2023: Die MAZET GmbH (Link zur Homepage) wird eine Tochter der Stahlwerk Thüringen GmbH.
In ihrer Struktur bleibt diese unverändert bestehen und wird auch weiterhin Dienstleistungen im Maschinenbau für ihre Kunden in unveränderter Art ausführen.